Goldschmiede Thomas Weis
Goldschmiede-Meister und staatlich geprüfter Gestalter
Mineralien und Edelsteine




Calcedon
aus Sailauf im Spessart
Der Quarz
(mikrokristallin)

Der Quarz ist der häufigste und auch sicher der älteste Edelstein den es gibt. Dies liegt daran, daß er als trigonales Silicium-Oxid das zweit-häufigste Mineral in der oberen Erdkruste und nahezu überall zu finden ist, wenn auch in Edelstein-Qualität etwas seltener. Zur besseren Übersicht, wird der Quarz in zwei Hauptgruppen, den makrokristallinen Quarz und den mikrokristallinen Quarz, unterteilt.

Der mikrokristalline Quarz bildet, mit bloßem Auge nicht sichtbare, Kristalle und ist durchscheinend bis undurchsichtig (opak). Er besitzt einen matten Glanz (auf frischen Bruchflächen) und einen muscheligen bis unebenen Bruch.

Die einzelnen Edelsteine dieser Gruppe sind mineralogisch in 2 Hauptgruppen, sowie 2 Nebengruppe und im Handel je nach Farbe und Aussehen mit eigenenen Varietätsnamen benannt, wobei die Übergänge zwischen den einzelnen Gruppen fließend und nicht immer klar sind:
 

Calcedon durchscheinend - farblos-bläulich, weiß, gelb- über rot- bis brauntöne, grün, blau 
Achat durchsch. bis opak - gebänderter oder besonders gezeichneter Calcedon
Jaspis opak - viele Farben: weiß, gelb, rot, braun
Flint opak - der Feuerstein ist ein Gemenge aus mikrokristallinem Quarz mit amorpher SiO2 (Opal) meist verschiedene Grautöne aber auch bunt oder weiß
weitere Varietätsnamen
Aussehen - Farbe
Calcedon im Handel häufig für in verschiedenen blau-Tönen gestreifte Steine;
im mineralogischen Sinn zeigen Calcedone keine bestimmte Zeichnungen oder Strukturen, sonst würden diese als Achat benannt - er ist in nahezu allen Farben zu finden
Chrysopras durch Nickel grün gefärbter Calcedon
Heliotrop Jaspis mit roten Punkten in grüner Grundmasse
Karneol durch Eisenoxid orange bis rot gefärbter Calcedon - oft künstlich gefärbter Achat
Mookait Jaspis mit speziellen gelb, orange, rot und brau Tönungen 
Moosachat grüne oder rot-orange Chlorit- oder ähnliche Mineral-Einschlüsse in klaren bis durchscheinendem Calcedon
Onyx opak - schwarz - in der Natur selten, meist künstlich gefärbte Achate
Sarder opak - verschieden braun - häufig künstlich gefärbte Achate
Sardonyx weiß-braun-schwarz - häufig künstlich gefärbte Achate
Uruguay-Achat Achat mit paralleler Bänderung - relativ selten

Es gibt noch viele weitere Varietätsbezeichnungen und vor allem Handelsbezeichnungen für mikrokristalline Quarze, vor allem Achate. Meist sind solche "Phantasie-Namen" nach dem jeweiligen optischen Erscheinungsbild dieser Quarze erfunden worden (Augenachat,ect.).
Doch nicht alles was "Jaspis" genannt wird ist auch ein Quarz. Mein Gemmologie-Lehrer sagte einmal: "Wenn die Schleifer einen, Ihnen unbekannten, neuen und undurchsichtigen Stein haben, dann isses eben ein Jaspis." Ein Beispiel ist der "Dalmatiner-Jaspis" (schwarze Punkte auf hellem Grund), dieser ist kein Quarz (Mineral) sondern ein Porphyr (Gestein [dies besteht aus meist verschiedenen unregelmäßig zusammengefügten Mineralien]).
Wer sich für Achat, Chalcedon und Jaspis interessiert, kann ausführliche Informationen nur aus entsprechender Fachliteratur* erhalten, da diese den Rahmen einer Homepage sprengen würden.

Hier sehen Sie schöne Beispiele für Chalcedone und Achate, welche auf Grund ihres Fundortes und relativen Seltenheit als Raritäten zu betrachten sind:

Fundort: Sailauf im Spessart

Ein mehrfarbiger Chalcedon.
Schliff: gewölbt
Bildbreite: ca. 65 mm
Ein Achat, bei dem die Bänderung nur schwach zu erkennen ist.
Schliff: plan
Bildbreite: ca. 95 mm
Ein Chalcedon, Var. Karneol, mit einer makrokristallinen
Kernfüllung.
Schliff: plan
Bildbreite: ca. 68 mm
Ein Achat-Paar mit zwei verschiedenen Bänderungsarten:
"Uruguay" und "Festung" (gemeine Bänderung)
Schliff: plan
Bildbreite: ca. 95 mm

*Literatur-Beispiel:
-Autorenkollektiv (2000): Achat - Der Edelstein, aus dem Idar-Oberstein entstanden ist - extraLapis No. 19 [Christian Weise Verlag] München
-Rykart R. (1989): Quarz-Monographie - Die Eigenheiten von Bergkristall, Rauchquarz, Amethyst und anderen Varietäten - 1. Auflage [Ott Verlag] Thun,Schweiz
-Zenz J. (2005): Achate (Monographie) [Bode Verlag] Haltern



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