Goldschmiede Thomas Weis
Goldschmiede-Meister und staatlich geprüfter Gestalter
Mineralien und Edelsteine



Der Fluorit

Fluorit, auch Flußspat genannt, ist relativ weich und hat eine vollkommene Spaltbarkeit. Normalerweise ist er durch diese vorgenannten Eigenschaften nicht als Schmuckstein geeignet. Doch werden besonders klare Stücke auch schon mal als Sammlersteine geschliffen und kompakte Massen zu Kunstgegenständen, aber auch zu kleinen Schmuckstücken verarbeitet.
Nun gut, Fluorit ist ein etwas empfindlicher Schmuckstein, aber mit entsprechendem Respekt ihm gegenüber, aufgrund seiner Farbenpracht, sicher einer der Schönsten.

Fluorit kommt weltweit sehr häufig vor, und auch cm-große Kristalle (in Ausnahmen bis zu mehreren dm! ) mit kubischer Symethrie oder kg-schwere Stufen (selten bis mehrere Tonnen!) sind nicht allzu selten.
Chemisch rein ist Fluorit farblos, jedoch kann er Verunreinigungen oder Baufehler im Kristallgitter (z.B. durch radioaktive Nebengesteine oder Begleitminerale) in allen, im sichtbaren Lichtspektrum möglichen, Farben vorkommen.
Die folgenden Fundorte sind ehr zufällig (z.T. von mir selber besucht) und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, noch Wichtigkeit der Fundorte:

Deutschland:

Ist, für außergewöhnliche Fluorite, leider kein so gutes Fundland mehr, da hier bei uns alle Bergwerke außer der Grube Clara bei Wolfach im Schwarzwald geschlossen sind. Funde beschränken sich daher auf alte Bergbauhalden oder in Einzelfälle auf kleinere höfige Partien in noch aktiven Steinbrüchen.

Die "Spessart"-Fluorite stammen alle aus meiner Privat-Sammlung, jedoch habe ich noch verkäufliche Dubletten dieser Raritäten - solange Vorrat reicht!

Grube Clara
bei Sommerkahl im Spessart

zonargefärbter Würfel mit Oktaeder-Fläche (grün)
BB: ca. 40 mm

farblose und hellblaue Würfel auf und in Baryt
BB: ca.70 mm

bläulichgraue Würfel mit Baryt-Tafeln auf
Quarz-Kristallen; BB: ca. 95 mm
meist würfelige Kristalle, selten in Kombination mit dem Oktaeder bis 20 mm; grün - ausbleichend, blau - schnell ausbleichend, selten farblos und violett; Thermolumineszenz!;
Bgl.: Baryt, Quarz, Pyrit (limonitisiert)
Stb. Fuchs
bei Sailauf im Spessart

zonargefärbter Fluorit (lila-weiß-lila) in Calcit
BB: ca. 120 mm

hellblaue Würfel auf Calcit und lila (derb) in Calcit
BB: ca. 55 mm
meist derb in Calcit eingewachsen, sehr selten freigewachsene würfelige Kristalle bis 20 mm; meist violett, selten farblos-zonar gefärbt, sehr selten kräftig hellblau und vereinzelt gelb - stabile Farben(!);
Bgl.: Calcit, Arseniosiderit, u.a.

weitere :
- Grube Clara bei Wolfach im Schwarzwald (Bergbau in Betrieb! meist würfelige Kristalle bis über 100 mm; farblos, blaugrün, hell bis dunkelviolett; Bgl.: Baryt, Quarz, sowie über 350 weitere Mineralien sind zu finden - nicht immer mit Fluorit zusammen)
- Grube Johann am Burgfelsen bei Wittichen im Schwarzwald (auf der Halde Fanden sich dm-große Brocken, welche aus grobkrisallinem Fluorit, Baryt und Quarz bestanden; würfelige Kristalle bis ca. 50 mm; bläulich, grün - schnell ausbleichend; Bgl.: Baryt, Quarz; Chalcopyrit, Emplektit, Malachit, Bismutinit, u.a.)
- Altenberg im Kinzigtal u.a. im Schwarzwald (verschiedenartige Vorkommen - siehe Literatur);
- Wölsendorf in der Oberpfalz (große Vorkommen im Abbau bis in die 70er Jahre des 20sten Jh.);
- Stb. Epprechtstein, Stb. Zufurt u.a. im Fichtelgebirge (Gänge und Hohlräume im Granit - Kristalle bis über 200 mm Kantenlänge!);
- Oelsnitz im Vogtland (sog. Ochsenaugen - besondere Wachstumsform);
- Pöhla u.a. im Erzgebirge und Freiberg in Sachsen (sehr verschiedenartige Vorkommen - siehe Literatur);
- usw.

Europa:
 


grüner oktaedrischer Fluorit (BB.: ca 50 mm)
aus der Mina Bertha in Papiol, Prov. Barcelona, Spanien

farbloser würfeliger Fluorit mit Baryt (BB.: ca. 90 mm)
aus Emilio, Spanien

viele weitere Fundstellen welche z.T. im Bergbau ausgebeutet wurden und werden - berühmte Regionen sind u.a. Cumberland in Großbritanien, Asturien in Spanien;

Besonders erwähnenswert und berühmt sind noch die, wirtschaftlich unbedeutenden - aber sammlerisch hervorragenden, Vorkommen in alpinen Klüften (Westalpen-Österreich, Schweiz, Frankreich und Italien). Dort finden sich u.a. hell-rosa bis, extrem selten, rote oktaedrische Kristalle - häufig zusammen mit Bergkristall, Rauchquarzen u.v.a. - ein Augenschmaus und meist in sehr gehobener Preisklasse!

Weiter Vorkommen gibt es weltweit und es macht wirklich keinen Sinn diese alle aufzuzählen, den es kommen ständig neue hinzu und andere verschwinden.
Vielleicht sollte nur noch China erwähnt werden, denn von dort kommt seit einigen Jahren tonnenweise (sicher 4-stellig) Material für Mineraliensammler, sowie Kunst- und Schmuckhandwerk!



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Thomas Weis
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